Hallo
Ihr Lieben,
nun kann ich mich endlich
wieder zu Wort melden.
Am Sonntag, den 19.08.2018 kam unser Sohn Max zur Welt.
Nach gut zwei Wochen Eingewöhnung und Wochenbett,
kann ich nun eine aktuelle
Verschnaufpause zum Schreiben nutzen.
Wie Ihr dem Titel entnehmen könnt, lief leider nichts so wie
erwartet und erhofft, aber wo ist das
heutzutage auch noch so…..
Im Letzten Schwangerschaftsdrittel bekam ich Probleme
mit meinen
Thrombozytenwerten, diese sind drastisch gefallen. Normalwerte
liegen wohl bei 150-300, meine lagen stets knapp über 100.
Die Schwestern
meinten, dies sei aber kein Problem und haben
diesen Wert zwei Mal in der Woche
überprüft. Die Ärztin an sich,
habe ich im 9. Und 10. Monat nie selbst gesehen
oder gesprochen,
da in den letzten beiden Monaten nur noch die Herzströme
des
Kindes und die Wehenaktivitäten durch die Schwestern gemessen
wurden. Hierzu
muss ich sagen, dass ich am Anfang meiner
Schwangerschaft den Gynäkologen gewechselt
hatte (hier der Post dazu),
weil ich mit diesem unzufrieden war, dass ich nun
vom Regen in die
kam, konnte zu diesem Zeitpunkt niemand ahnen.
Die
Schwestern meinten, solange der Wert stets über 100 bleibt
ist alles i.O.,
sollte er aber unter 100 fallen müsste ich wahrscheinlich
in die Klinik. Naja,
im 10. Monat fiel dann der Wert erst auf 93,
dann auf 87 und niemand machte
Anstalten mir davon zu berichten
oder mich zur Klink zu schicken. Ich selbst habe
es nur im Mutterpass
gelesen. Nachdem ich immer fleißig im Garten umher
gepuzzelt habe,
Rad gefahren bin, Himbeerblättertee getrunken und heiß gebadet und
alle anderen Mythen erfüllt habe, waren leider immer noch keine
Wehen in Sicht.
Der Kleine wollte also noch nicht zum errechneten
Termin kommen und ließ sich
noch Zeit.
Einen Tag nach dem errechneten
Geburtstermin habe ich zu Hause
nur ein starkes ziehen gemerkt, habe mir dabei
aber nichts gedacht
und erst ein Mal in Ruhe Abendbrot gezaubert. Wie sich
später
herausstellte, fingen durch das Ziehen leichte Blutungen an.
Als ich
dies bei einem Toilettengang sah, fuhren mein Mann und
ich gleich ins
Krankenhaus. Wehen an sich, hatte ich auch weiterhin
nicht. Im Krankenhaus
konnte sich jedoch niemand die Blutungen
erklären bzw. erkennen wo diese
herkamen, trotzdem musste ich
über Nacht bleiben und Literweise Blut für Tests
abgeben. Am
Folgetag beschlossen die Ärzte dann mir Weheneinleitende Pillen
zu
geben, heisst eine Pille schlucken, 1,5 Stunden CTG und dann 1,5 Stunden
bewegen bis die nächste Pille genommen wird. Also machten mein Mann
und ich uns
auf dem Weg zu einem gemütlichen Spaziergang zwischendurch.
Da unsere Klinik
direkt am Strealsund liegt, liegt nichts näher,
als ein schöner Spaziergang an
der Promenade. Als wir dann jedoch
ins Krankenhaus zurück kehrten, wurden wir
bereits von der
Oberärztin verzweifelt gesucht. Wieder auf der Pritsche, mit
der
Zweiten Pille intus und dem CTG um den Bauch geschnallt, kam
dann auch die
Oberärztin zu uns ins Zimmer. Anscheinend waren
die Blutwerte so schlecht
geworden, dass sie uns nur noch mitteilen
konnte, dass wir umgehend einen
Kaiserschnitt machen müssten.
Etwas verdutzt und auch ängstlich, meinte ich
nur, wenn es für
das Kind besser ist, dann müssten wir das so machen. Hierauf
meinte die Oberärztin nur noch, dass es jetzt nicht mehr nur ums
Kind geht,
sondern auch um mich.
Nun bekam ich richtig schiss,
zum Glück war mein Mann
immer an meiner Seite und versuchte
mich zu beruhigen. Da stellt man sich durch
diese Pillen die ganze Zeit
kopfmäßig darauf ein, dass gleich die Wehen anfangen
könnten und
dann wird man von einer Minute in die andere in den OP geschoben,
bekommt eine PDA, zack merkt man die Beine nicht mehr und
spürt dafür, wie
unten an einem herumgerackt und geruckelt wird.
Total unangenehm und ekelhaft.
Ich habe nur die ganze Zeit gedacht,
wann sind die endlich fertig und dann kam
der Schrei von Max,
das war die Erlösung, zu einem wusste ich, es geht ihm gut
und
er ist endlich da, zum anderen wusste ich, die Ärzte müssen mich
jetzt nur
noch zumachen und dann habe ich es geschafft.
Anders als erwartet, aber Hauptsache
ist doch dass es dem Kleinen
gut geht. Und was für ein Wunder wir dann in den Armen
halten
konnten, ein kleiner süßer Bub, der ein gelungener Mix von
meinem Mann
und mir geworden ist. So zart und zerbrechlich,
so weich und unschuldig, unsere
neue Kleine Welt.
Auch die 3 Tage danach in der Klinik
wurden meine Blutwerte
überprüft und täglich getestet, was die sich jetzt genau
angeguckt
haben, hat mir aber nie jemand erzählt. Dies habe ich erst in dem
Schreiben
der Klinik an meinen Hausarzt erfahren, den ich meiner
Hebamme mal zur
Übersetzung vorgelegt habe. Wie sich letztendlich
herausgestellt hatte, litt
ich an dem sogenannten HELLP-Syndrom.
Heisst hier sind ebenso meine Leber-und
Nierenwerte abgefallen/gestiegen.
Und hätte ich nicht diese Blutungen bekommen, wo bis
jetzt
immer noch niemand weiß woher die kamen (Schicksal denke ich),
wäre
vielleicht ein bis zwei Tage später meine Leber geplatzt oder
ähnliches und ich
könnte hier jetzt nicht mit euch schreiben
geschweige denn meinen Sohn
aufwachsen sehen. Toll diese Ärzte,
wie die einem aufklären. Es hieß immer nur
die Werte sind schlecht,
die Werte sind niedrig…bla..bla.. aber mal Tacheles
reden, sodass man
auch weiß was Sache ist. Das hätte ich auch von meiner neuen
Gynäkologin
erwartet. Sollte ich nochmals schwanger werden, steht hier auf jedem Fall wieder ein Wechsel der Ärztin an.
Zum Glück kann ich heute sagen "Ende gut alles gut"
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